Landschaftsgärtner-Cup Nord 2024: Neue Landesmeister und ein Crash-Kurs im Anbaggern

13 Jahre sind vergangen, seit zahlreiche landschaftsgärtnerische Fachbetriebe im Rahmen der zweiten Landesgartenschau Schleswig-Holsteins 2011 den Stadtpark Norderstedt gestaltet haben. Am 14. und 15. Juni 2024 kehrten die 20 talentiertesten angehenden Landschaftsgärtner:innen aus Schleswig-Holstein, Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern hierher zurück, um beim Berufswettkampf „Landschaftsgärtner-Cup Nord“ ihr Können zu messen und ihre Teamfähigkeit zu beweisen. Das Ziel: Die höchste Gesamtpunktzahl ihres Landes zu erreichen, den Landesmeister-Titel nach Hause zu tragen und sich für den Bundesentscheid im September auf der GaLaBau-Messe in Nürnberg zu qualifizieren. Hier gärtnern die Landesmeister:innen aller Bundesländer um den Titel „Deutsche Meister 2024“. Der diesjährige Landschaftsgärtner-Cup Nord war ein besonderer, denn die öffentlichkeitswirksame Veranstaltung der drei norddeutschen Fachverbände jährte sich zum 25. Mal.

Landschaftsgärtner-Cup Nord 2024: Neue Landesmeister und ein Crash-Kurs im Anbaggern
Das sind die neuen Landesmeister aus dem Norden: Philipp Kunkel und Lukas Reimann für Mecklenburg-Vorpommern, Thorge Johannißon und Fiete Ole Strube für Schleswig-Holstein sowie Jonathan Bergknecht und Naomi Ekwens für Hamburg (v.l.n.r.). Vorn im Bild: Leon Tiedemann, der für die verletzte Naomi Ekwens einsprang. Foto: FGL S.-H./Kottich

Kräftemessen an vier Stationen

An den zwei aufeinanderfolgenden Wettkampf-Tagen glänzten die Teilnehmenden in Zweierteams an insgesamt vier Stationen mit ihren Talenten, darunter Pflanzenkenntnis, Vermessung und der Umgang mit verschiedenen technischen Geräten. Größte Herausforderung und Herzstück des Berufswettbewerbes war die Bauaufgabe: Innerhalb von zehn Stunden, verteilt auf beide Tage, mussten alle zwölf Teams einen identischen, 16 Quadratmeter kleinen Garten nach Plan bauen. Dieser stand ganz im Zeichen der Nachhaltigkeit: „Hitzesommer, Dürreperioden, Starkregen und Insektensterben – das sind Herausforderungen, denen sich Landschaftsgärter:innen in ihrer täglichen Arbeit stellen. Eine nachhaltige, klimafreundliche Gartengestaltung ist mehr denn je gefragt und notwendig“, sagte Adonis Andresen, Referent für Nachwuchswerbung beim Fachverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Schleswig-Holstein (FGL S.-H). Entsprechend bauen die Teilnehmer:innen des Landschaftsgärtner-Cups Nord eine Gartensituation bestehend aus Natursteinbelägen, Mauern, Stufen und einem Holzdeck, die in einen Naturgarten mit heimischen Pflanzen, einer Vogeltränke, einer Kräuterspirale und einem Insektenhotel mündet. 

Haben besonders grüne Daumen: Das sind die bestplatzierten Nordlichter

Am Ende des Finaltages stand fest: Gesamtsieger des diesjährigen Nordcups nach Punkten ist ein Team aus Hamburg: Naomi Ekwens und Jonathan Bergknecht, Auszubildende bei der Ferdinand & Sohn GmbH in Hamburg Rahlstedt. Sie sind somit auch die neuen Hamburger Landesmeister. Die Besonderheit: Genau genommen handelt es sich hier um ein Dreier-Team, denn Naomi Ekwens verletze sich am Abend des ersten Wettkampftages und konnte an Tag 2 ihre Teilnahme nicht fortsetzen. Kurz entschlossen sprang Leon Tiedemann, Azubi bei der BFW Garten- und Landschaftsbau GmbH, ein und bewies damit echten Teamgeist. „Dass es den Dreien gelungen ist, trotz des Teilenehmertausches den Gesamtsieg zu holen, ist eine absolut beeindruckende Leistung“, so Adonis Andresen.

Auf schleswig-holsteinischer Landesebene ließ das Team Fiete Ole Strube, Auszubildender im Betrieb Eskildsen Gartenbau in Malente, und Thorge Johannißon, der im Unternehmen Strube & Kaden in Bad Segeberg lernt, die starke landeseigene Konkurrenz hinter sich und sicherte sich den Titel „Landesmeister Schleswig-Holstein 2024“. Die neuen Landesmeister aus Mecklenburg-Vorpommern kommen aus Rempe/Leezen: Philipp Kunkel und Lukas Reimann, Auszubildende bei der Rumpf Garten- und Landschaftsbau GmbH.  

Crashkurs im Anbaggern: Zuschauende waren gefragt

Traditionell werden die Teams des Landschaftsgärtner-Cups Nord von zahlreichen Interessierten beobachtet und angefeuert, denn wie im Stadtpark Norderstedt findet der Berufswettkampf stets an öffentlichen, gut besuchten Orten statt. Übrigens immer im Wechsel in Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern. In diesem Jahr verharrten die Zuschauenden jedoch nicht nur auf ihrem Beobachtungsposten: Anlässlich des 25-jährigen Berufswettkampf-Jubiläums lud der ausrichtenden FGL S.-H. zu einem kostenlosen „Crashkurs im Anbaggern“. Hier konnte jeder, der wollte, sein Geschick am Schaltpult eines Minibaggers unter Beweis stellen und mit der Schaufel eine filigrane Aufgabe meistern. In unmittelbarer Nachbarschaft gab es eine weitere Publikumsstation: Wildbienenhotel-Basteln aus recycelten Dosen. Auf die Kleinsten wartete dort außerdem ein Bienen-Laufparcours.

zurück