Sommerfest des FGL S.-H.: Diese Themen bewegen den schleswig-holsteinischen Garten- und Landschaftsbau
Bei kaiserlichem Sommerwetter und königlichen Blick auf die Kieler Förde feierte der Fachverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Schleswig-Holstein (FGL S.-H.) am 23. August mit rund 100 Gästen sein traditionelles Sommerfest, dieses Mal auf der Dachterrasse des Atlantic Hotels Kiel. Mirko Martensen, Präsident des FGL S.-H. nutze die Gelegenheit für eine Bestandsaufnahme und wandte sich mit konkreten Ideen und Forderungen an die anwesenden Mitgliedsunternehmen, Bundes- und Landtagsabgeordnete, Verbandsvertreter und Kooperationspartner.
„Unserer Branche geht es gut, und unsere Betriebe blicken trotz Herausforderungen wie Kostensteigerungen und Tariferhöhungen zuversichtlich in die Zukunft. Um die positive Stimmung und Konjunktur in Schleswig-Holstein zu erhalten, ist unerlässlich, dass Politik, Wirtschaftsverbände, Kammern und Bildungseinrichtungen zusammenarbeiten und sich geschlossen den brachenübergreifenden Baustellen widmen“, so das einleitende Statement Martensens in seinem Grußwort.
„Wir brauchen kreative Aktionen, um Fach- und Nachwuchskräfte anzusprechen!“
Laut verbandsinterner Blitzumfrage aus dem März, so Martensen weiter, stünde die Gewinnung und Sicherung qualifizierter Mitarbeiter bei den Mitgliedsbetrieben des FGL S.-H. auf Platz 1 der größten Herausforderungen. „Ich denke, dies teilen wir mit vielen anderen Branchen. Umso wichtiger ist, dass die Berufsverbände und Innungen gemeinsam kreative Aktionen entwickeln, um Arbeitskräfte anzusprechen“, forderte der Verbandspräsident und führte als Beispiel die Nachwuchswerbeaktion „Future Talk“ an, die die Hamburger Handwerkskammer am 22. August mit Vertretern von 42 Berufszweigen im Riesenrad des Hamburger Doms durchgeführt hatte. „Diese Aktion hat zu Recht den Deutschen PR-Preis 2018 erhalten! So etwas wünsche ich mir auch für Schleswig-Holstein“, sagte Martensen.
Fachkräftesicherung: Neuer Arbeitskreis Mitarbeiter entwickelt Strategien
Als Resultat auf die Blitzumfrage, berichtete der Verbandspräsident weiter, habe der FGL S.-H. im Frühjahr dieses Jahres den Arbeitskreis Mitarbeiter gegründet, in dem
konkrete Strategien zur Mitarbeitergewinnung und zur Bindung von Fachkräften
entwickelt würden. „Aktuell arbeiten 17 unserer Mitglieder mit Unterstützung des Landesverbandes im Arbeitskreis mit, und das ist für alle sehr bereichernd“, sagte Martensen und verwies beispielhaft auf die Arbeitskreis-Sitzung am 22. August, in der auf Initiative des Unternehmers Stefan Momsen eine Social Media-Expertin zum wirkungsvollen Einsatz sozialer Netzwerke in GaLaBau-Betrieben referiert hatte. „Facebook, Instagram und YouTube – ich kann nur alle Mitglieder motivieren, diese Kanäle zu nutzen und sich darüber hinaus dem Arbeitskreis Mitarbeiter anzuschließen! Der Erfahrungsaustausch und der Input externer Referenten bei den Sitzungen wird Sie alle weiterbringen“, versprach der Präsident.
Zukunft Stadtgrün: BGL-Initiative brachte Entscheider an einen Tisch
Die vom Bundesverband Garten- Landschafts- und Sportplatzbau (BGL) 2017 ins Leben gerufene Initiative „Grün in die Stadt“ war ebenfalls Thema beim Sommerfest des FGL S.-H.: „Zwar ist diese Aktion zum Klimaschutz nicht so in aller Munde, wie Greta Thunberg und ihre Fridays for Future-Bewegung. Aber das hiermit verbundene Förderprogramm, das von Bund, Ländern und Kommunen mit insgesamt 150 Mio. Euro unterstützt wird, kann einen enormen Beitrag zur Verbesserung des Klimas in Städten leisten“, sagte Achim Meierewert, Geschäftsführer des FGL S.-H.. Am 20. August, berichtete Meierewert, seien auf Einladung des Deutschen Städte- und Gemeindebundes und des Deutschen Städtetages im Lübecker Rathaus Entscheider aus Ministerien, Kommunen, der Wohnungswirtschaft, der Stadtplanung und Vertreter des FGL S.-H. zusammengetroffen, um über die konkrete Umsetzung der Initiative zu beraten. Mit großem Interesse verfolgten die rund 50 Teilnehmer vier Impulsvorträge von Klimaexperten wie Professor Andreas Matzarakis vom Zentrum für Medizin-Meteorologische Forschung Freiburg. „Laut Professor Matzarakis nehmen Städte nur drei Prozent der Erdoberfläche ein, sind aber für nahezu 100 Prozent der Klimaentwicklung verantwortlich. Wir möchten mit dem Programm ´Grün in die Stadt' eine Steigerung der Lebensqualität in den Städten erreichen, dem Klimawandel aktiv entgegenwirken, die Artenvielfalt sichern und Erholungsräume schaffen. Mein ausdrücklicher Appell an die Politik lautet deshalb: Bitte erhalten Sie dieses Förderprogramm“, sagte Mirko Martensen. Der Präsident berichtete außerdem von Positivbeispielen in Schleswig-Holstein wie dem Quartier „Grüne Wik“ in Kiel, das mithilfe der Fördermittel aus dem Projekt „Grün in die Stadt“ realisiert werden konnte.
„Machbarkeitsstudien für Landesgartenschauen müssen gefördert werden!“
Mirko Martensen nutze den Dialog des Sommerfestes auch für den Appell an die Landesregierung und die kommunalen Landesverbände, Machbarkeitsstudien für künftige Landesgartenschauen in Schleswig-Holstein noch stärker zu fördern. „Potenzielle Bewerberstädte benötigen hier eindeutig mehr Unterstützung. Der FGL S.-H. und die anderen grünen Verbände im Land stehen in jeder Hinsicht hinter der Idee der Landesgartenschauen und werden alle Bewerber beraten und begleiten. Unsere ARGE Landesgartenschau S.-H. wird voraussichtlich im kommenden Jahr in die Fördergesellschaft für Landesgartenschauen Norddeutschland übergehen, in der die Länder Schleswig-Holstein, Hamburg, Niedersachsen, Bremen und Mecklenburg-Vorpommern gemeinsam an der Fortführung von Landesgartenschauen arbeiten“ sagte der Präsident des FGL S.-H.
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